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Gebet – gebet

Das eine geht nicht ohne das andere.

Hans Bellmann hat einen Roman geschrieben: ” Stein und Flöte – und das ist noch nicht alles  ”Das ist es: hier fehlt noch etwas.Die pure Beschreibung alleine gibt noch nicht den Inhalt korrekt wieder. Es gab einen Rektor der Jüdischen Universität in Heidelberg : Yehuda Raddai, der hat ein kleines Rätselbuch verfasst mit dem Titel : ” Rätseligkeiten ” : Charaden,, Intimitäten, Homonyme und Palyndrome der Sprache. Verlegt im Verlag Uli Ackermann. ( Ich erwähne und zitiere dies, solange es mir erlaubt ist und hoffe , dass die nicht erfragte Erlaubnis auch bleibt ).Was Francesca Imoda in der Kirche macht ( und arkestra convolt begleitend ebenso ) ist das folgende Homonym von Jehuda Raddai:  ” Credo und Kollekte ” :

“Am heiligen Orte, im Dom, Gottes Wohnung,lauscht frömmelnd dem Worte und hofft auf Belohnung der Geizhals andächtig.  Doch kaum hat der Priester des Wortes Betonung verlegt,so verschließt er sein Ohr niederträchtig.” Beides findet hier die Erfüllung:  die Trilogie der Erfüllung von Hingabe und Gebet und gebet. Dafür danken alle Beteiligten mit gleicher Hingabe.

Weltmusik in der Kirche – Kirche in der Weltmusik

arkestra convolt  hat Glück und eine Pfarrerin in der Gemeinde der Bergkirche Schlierbach, der es nicht schwer fiel, den Kirchenvorstand mit auf den Weg zu nehmen zu einem Neuen Gebet.

Wir nennen es die “ Freitagsgebete “ ( in Anlehnung an die  “ Montagsdemonstrationen “ in der DDR ). Wir wollen Musik machen. Aber nicht nur einfach so.Wir wollen etwas verändern. Es gefällt uns, dies einer höheren Idee unterzuordnen. Die Freitagsgebete ( einmal im Monat ) sind seit Oktober 2012 die  Freitagskonzerte, die einmal im Monat stattfinden. Da ist die Regelmäßigkeit der Konzertreihe, die Gemeinde !!! und Freunde der Weltmusik bekommen ein zuverlässiges Angebot der Regelmäßigkeit. Diese 1910 erbaute Kirche mit ihrer wunderschönen Innenausstattung, Holzdecke und ganz vielen weiteren noch unentdeckten Details hat eine tolle Akustik.  Ist die Kirche voll, bleibt die Akustik klar und transparent, ist sie nicht voll besetzt, fühlt sich niemand dort einsam. Und es soll auch von uns als ein spiritueller Raum genutzt werden. Der Kirchenraum gibt uns improvisierenden Musikern und allen unseren Gästen den Raum und Rahmen unsere Geschichten kontemplativ- konzentriert entstehen zu lassen. Und, wer gekommen ist, das zu erleben und auch : das Neue, Unerwartete und Unbekannte zu ertragen, der begibt sich in eine einstündige ( meistens anderthalb Stunden ) Kontemplation,Meditation ohne Pause. Dann ist es vorbei.

Weltmusik mit Georges Enescu und Valya Derwenska

Was haben die beiden oben genannten miteinander zu tun ? Nun, ersterer ist der Komponist, Valya ist zweite Konzertmeisterin beim

Philharmonischen Orchester Heidelberg.

Sie wird im Juli 2013 die dritte Violinsonate op. 25 von Georges Enescu in einem  „Querklang am Berghang “ Konzert spielen. Dabei geht es aber seltsam zu, denn dort gibt es kein Klavier.  Die Musiker von akrestra convolt werden gemeinsam mit Valya Derwenska musizieren, aber nicht nach Noten ( oder doch ??? ). arkestra convolt wird als weltmusikalisch-rumänische Balkan-Truppe auftreten.So wild und heftig wie die “ Andaluzian Dogs “ mit der Sängerin Dawn Upshaw und der Musik von Osvaldo Golijov.

 

Eine sehr empfehlenswerte CD gibt es davon : „Ayre „,

erschienen bei der Deutschen Grammophon.Ja, und falls dies Dawn Upshaw gerade liest oder eine andere verrückte Sängerin: arkestra convolt wartet auf neue Herausforderungen.Solange wir den weltmusikalischen Bezug nicht verlieren gehört auch Neue Musik und überhaupt alles Aufregend-Spannende zu unserem Suchtverhalten.

 

 

 

Olga Madigenko und das “ Zufällige Ensemble „

Im Oktober 2013 spielt arkestra convolt ein Konzert  mit Werken von Olga Madigenko in einem Porträtkonzert im Musikhaus Hochstein, Heidelberg, Bergheimer Strasse.

Min Yung Lee wird “ Mein Engel “ für Cello Solo spielen und am Cello das “ Romantische Trio “ für Klarinette ( Claus Rosenfelder ), Cello und Klavier mit aufführen. Michael Schneider wird die Kontrabass Sonate und  “ Spagnolo “ für Bass Solo von Olga  interpretieren. “ Zufällig “ gibt es das Ensemble arkestra convolt, das eine Uraufführung präsentieren wird. arkestra convolt firmiert bekanntlich mit dem Untertitel: komponiert-arrangiert-improvisiert.

In diesem Konzert ist “ komponiert “  der Schwerpunkt. “ Crossover “ der JAZZ-  und IMPRO- Musiker in  die moderne Klassik verspricht einen neuen Blick auf die musikalische Sicht spontaner Musiker auf komponierte Strukturen.Den Gegebenheiten unserer Besetzung angepasst entstand vor einem Jahr die Komposition : “ Zufälliges Ensemble “ Bernd Stang ist an der Posaune improvisierender Solist in der SAP Bigband in Walldorf. Claus Rosenfelder war am Saxophon in Rockbands heftig zugange und hat ein experimentelles Duo mit dem Gitarristen Dominik Wrana ( Band : States of Matter , Mannheim ). Und  Michael Schneider begann bei Abbi Hübner´s  Low Down Wizzards, Max Collie`s  Rhythm Aces und hat sich nun in die Zielgerade der eigentlichen Musik begeben:

komponiert-arrangiert-improvisiert.

 

 

Ein abend mit Francesca Imoda – Tanzimprovisationen……….

und dem arkestra convolt am 14.12.2012 in der Bergkirche in Heidelberg-Schlierbach war schlichtweg gesagt: der Hammer.

arkestra convolt gelang es mit gänzlich freien Improvisationen für das Ohr der Zuhörer spannende bis harmonisch irritierende Klangwelten zu zelebrieren.

Francesca Imoda kommt so jung und harmlos daher. Aber wenn der Tanz beginnt, dann traut der Zuschauer seinen Augen nicht : von Lolita über Vamp bis hin zum Engel in der Kirche beherrscht sie ein Spektrum tänzerischer Ausdruckskraft, die im Publikum Schockstarre erzeugen kann und dann wieder einen Drang zum “ ich krieg mich nicht mehr ein “ Gefühl erzeugt. Seit diesem Konzert  gehört arkestra convolt zur absoluten Fangemeinde dieser begnadeten Tänzerin.

 

 

 

 

Photos Swaantje Hehmann