Und “ Der Faktor Feeling “ ein drei Seiten starker Artikel. Die Bibel habe ich nie ganz gelesen. Ich habe Teile davon im Religionsunterricht analysiert, darüber philosophiert und interpretiert. Aber wir alle wissen: wir werden nie damit fertig. Das Buch der Bücher bleibt was es ist. Unergründlich und die Sichtweisen und Ansichten ändern sich. Dieses Buch muss es ertragen immer wieder anders gelesen zu werden. Goethes “ Werter“ ist im Deutschunterricht festgelegt auf eine Interpretation und darum letztlich auch langweilig, weil wir alle uns der Deutung des Lehrers anschliessen mussten um eine Eins zu bekommen.
Die Cellosuiten von Johann Sebastian Bach können wir auch nur noch ertragen, weil noch nicht geklärt ist, wie sie zu spielen sind. Jeder spielt sie einfach anders. Erst wenn alle Interpreten sie auf die gleiche Art spielen, können wir sie zu den Akten legen. In meiner Jugend hatte ich noch eine zweite Bibel. So nannten wir Jazzer das dicke Buch in das wir unsere Harmoniefolgen der zahllosen Jazzstücke eintrugen. Die Bezeichnung “ Bibel “ wurde vermutlich von der Dicke des Buches hergeleitet.
Heute habe ich noch zwei andere Bibeln. ( Die Jazz-Bibel von damals gibt es schon lange nicht mehr, heute führt mich mein Ohr.) Diese beiden Bibeln habe ich anfangs schon erwähnt: ein Büchlein und ein Artikel. Beide fassen in genial gesetzten Worten mein musikalisches Glaubensbekenntnis zusammen. Der Artikel über den “ Faktor Feeling “ beschreibt und analysiert musikalisch-philosophisch wie der Zeitpunkt eines Tones das musikalische Geschehen bestimmt und beeinflusst. “ Zen in der Kunst des Bogenschiessens “ lehrte mich das Verstehen der “ kunstlosen Kunst „.
Meine beiden kleinen Bibeln schaffe ich immer mal wieder zu lesen. Aber das Buch der Bücher ?