Fragen wir uns immer wieder. Wir wollen nicht über unser arkestra convolt reden.
Wir denken an den 14.12.2012, als Francesca Imoda die Kanzel der Bergkirche tänzerisch in Besitz nahm und Pfarrerin Reister-Ulrichs ” ganz anders ” wurde. Sie ist nämlich sehr gerne Pfarrerin in dieser Kirche. Und dann kommt am 18.1.2013 Uli Kieckbusch und missbraucht die Kirchenbänke für eine haarsträubend komische und spannungsgeladene Percussionseinlage. Da erschrak sogar Uli Kieckbusch, als er aus einem Augenwinkel die Pfarrerin in der zweiten Reihe bemerkte und verzog sich schnell in die hinteren Bank Gefilde mit seinem “Geklopfe “. Nein, das war es nicht, es war ein Konzert, gut, es war aber auch der Ort, der Zeitpunkt und die Menschen die dies erlebten.
Stellen Sie sich vor, Uli Kieckbusch wandert durch die Stadthalle und beklopft die Stühle ? Lächerlich ! Aber hier, an diesem Ort, ” Gottes Wohnung ” ( Yehuda Raddai ), hier sind wir dies nicht gewohnt, wir erschrecken: darf das sein, ist das jetzt ein Sakrileg oder noch viel schlimmer ? Es ist der Mut der Kirchengemeinde dies zu riskieren, auch die Ablehnung und vielleicht Empörung.
Aber nur das erhält uns neugierig und lebendig. Nicht nur quer klingen, sondern auch ” quer denken “. Das sind spannende Momente, die kleinen Grenzüberschreitungen. Wir, alle am Querklang beteiligten vergessen immer wieder, wo die Bremse ist. Das freut uns, denn sonst könnten wir auch Triosonaten spielen ( auch die können aufregend sein ).
Es ist unser stilles Gebet das da oft so laut wie unerwartet überraschend meditativ daherkommt. Kirche als ” Gottes Wohnung ” ist eine schöne Erfindung des Sprachvirtuosen Yehuda Raddai. Gibt es ein überzeugenderes Gebet als die Hingabe an das, was uns allen an diesem Ort am Herzen liegt ?
Innenraum- Bergkirche Schlierbach
ohne die elt. Hintergrundbeleuchtung des Glastriptichons wärs besser