Steine, Stolpersteine – und Lügen scheinen manchmal wahrer als die Wahrheit. Friedrich Weinreb – ein Beispiel

Für ein gutes Erinnern gestaltet arkestra convolt 2014 ein Sprachkonzert. Es geht um Heidelberger Stolpersteine. Sogar die kamen in Heidelberg nur gegen grossen Widerstand einer Partei „auf den Weg“.

Über einen Stolperstein ganz anderer Art stolperte nach dem Zweiten Weltkrieg Friedrich Weinreb. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Weinreb in Holland von 1945-1948 inhaftiert. ( http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Weinreb ). In seinem Buch “ Die Haft “ beschreibt er, wie er mit dem Pseudonym eines erfundenen Generals ca. 1500 Juden durch Deportation in die Freiheit das Leben rettete. Sein Pech war, dass nach dem Ende dieses Krieges die ehemaligen Nazis und Wendehälse sofort wieder in den wichtigen Ämtern waren. Diese Leute wollten die Blamage die Weinreb ihnen einige Jahre vorher angetan hatte, nicht auf sich sitzen lassen. Eine absurde Situation: ehemalige Nazi-Richter sollten nun als gewendete Demokraten ihren alten Widersacher freisprechen und damit ihren blinden Führerglauben offenbaren. Dieser Situation begegnete er drei Jahre lang in jeder Instanz. Beim Lesen seines Buches fiel es sogar mir schwer, ihm zu glauben. Zu absurd ist, was er dem Leser präsentiert. Davon profitieren leider die Lügner in dieser Welt. Sie müssen es nur so toll und geschickt treiben, dass am Ende die Wahrheit als Lüge dasteht.

Wir können es nicht ändern oder aus der Welt schaffen. Aber da wo arkestra convolt es sieht versuchen wir, die Erinnerung wach zu halten. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Musik, die Musik der Welt uns dabei helfen kann.

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