Der Jahrhundert Dirigent Yordan Kamdzhalov trifft arkestra convolt – auf welcher Ebene ?

18./19. September 2013.

1. Philharmonisches Konzert des Philharmonischen Orchesters Heidelberg.

Erster Programm Punkt:  die 2. Sinfonie von Gorecki.

Ende der Sinfonie: Yordan Kamdzhalov verharrt in seiner Schlussbewegung. Stille. Kein Hustenanfall. ( Nicht einmal der traut sich bei diesem charismatischen Dirigenten, sich bemerkbar zu machen. Seit Yordan in Heidelberg weilt ist dieser geniale Mensch jedem Hustenanfall heilig). Aber nicht nur ihm, auch unserem Publikum. Sicherlich dämpft sein vorzeitiger Karrieresprung die Stimmung seiner Fans. Wenn er die Heidelberger im Konzert in seinen Bann zieht, dann ist alles vergeben und vergessen. Die Liebe bricht wieder hervor. Zu ihm, auch die Liebe zu seiner Magie.

Zurück zum Konzert: Yordan senkt die Arme: es darf geklatscht werden. Aber niemand klatscht. Nicht einmal der Hustenanfall meldet sich. War das jetzt so schlecht, dass es keiner Handbewegung wert ist? Schön wär’s. Werk und Dirigent haben alles zum Schweigen gebracht. Es gibt auch eine Begeisterung, die keines Lärms bedarf.

Und an diesem Punkt schütteln wir, arkestra convolt diesem Jahrhundert Dirigenten die Hand und sagen: Hallo Kumpel, da haben wir wohl die gleichen Vorlieben auf (Verzeihung) gleicher Wellenlänge. Unser Publikum klatscht, aber immer wieder erst nach langer Pause. Und ganz anders als in den Philharmonischen Konzerten bleibt es immer konsequent sitzen, auch wenn wir nach unserer letzten Verbeugung in der Sakristei schon das Konzert besprechen. Schreiten wir dann zum Abbau, dann sitzt unser Publikum immer noch in den Bänken. Dann wissen wir, dass wir unsere Begeisterung mitteilen konnten.

 

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