Post Date Okt. 8

Home on the range ! Nachts um halb Eins ?

DSC_0325arkestra convolt ist wieder zurück vom creole Wettbewerb. Wir haben den Fuß in das Tor zur grossen weiten Welt gesteckt. Wir wissen: wir sind nicht kommerziell genug. Auf der Borderline nachts um halb Eins (so nennt Joachim Lottmann einen seiner wunderbaren Romane), da sollten wir uns nicht aufhalten, wenn wir weiterkommen wollen. Wir sind aber treu. Besonders unserer Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs und der Evangelischen Kirchengemeinde in Heidelberg Schlierbach. Vermutlich gefällt es uns in der Bergkirche an der Wolfsbrunnensteige 7 im „Querklang am Berghang“ so gut, dass wir gar nicht weg wollen. Dafür haben wir uns mächtig ins Zeug gelegt. Dieses Signal hat die Jury verstanden und hat uns keinen ersten oder zweiten Preis zur Weiterleitung zum Bundeswettbewerb gegeben. Wir wissen durch diesen Wettbewerb auch um unsere Schwächen, die wir hier aber niemandem verraten. Noch deutlicher geworden sind uns aber unsere Stärken. Unsere Stärke, das ist die Borderline. Das muss nicht immer nachts um halb Eins sein. Es findet statt in Heidelberg Schlierbach in der Bergkirche. Und zwar einmal im Monat an einem Freitag um 20:00 Uhr. Das geht wiederum nicht bis halb Eins auf der Borderline, sondern bis 21:30 Uhr. Danach sitzt unser Publikum aber immer noch in den Bänken und wartet. Wartet unser Publikum tatsächlich auf die Borderline ( bis nachts um halb Eins ) ? Halb Zehn oder halb Eins: das ist hier die Frage. Diese Frage ist in diesem Fall viel wichtiger als die Frage von Hamlet: Sein oder nicht sein.. Es kommt eben immer auf den Zeitpunkt an. Und zwar auf den richtigen. Home on the range: Wir bleiben in der Heimat!

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Post Date Okt. 8

Heidelbergs Dance Company und arkestra convolt mit freier Tanz-Improvisation.

Eröffnung des Neuen Heidelberger Theaters 2012:

YOUTUBE: http://www.youtube.com/watch?v=fC1hdQ8K2ro

Post Date Okt. 5

5. Oktober 2013 : creole südwest wettbewerb im Tollhaus in Karlsruhe

Heute ist es soweit. arkestra convolt spielt am zweiten Wettbewerbsabend gemeinsam mit vier weiteren Gruppen für den Publikumspreis des Abends und die Teilnahme am Bundeswettbewerb im kommenden Jahr in Hannover. Immerhin wurden zehn von vierzig Bewerbern für die beiden Abende am 4./5. Oktober im Tollhaus in Karlsruhe ausgewählt und wir sind mit dabei. Wenn es zwei Sieger geben wird, sind dann die anderen die Verlierer? Wir haben den ersten Abend erlebt und staunen über das Niveau. Wir freuen uns, dass wir dabei sind. Der Rest ist jetzt Schicksal. Nein, hier kann niemand verlieren, alle gewinnen – mindestens Einsichten in unseren musikalischen Reichtum.DSC_0161

Post Date Okt. 3

Warum sind auf dieser Seite alle Besprechungen immer nur positiv ?

Erste Antwort: Weil wir es ablehnen, dass in jeder Kritik auch gemeckert werden muss, so wie es in der Rhein Neckar Zeitung zum Qualitätsmerkmal einer guten Besprechung gehört. Meint anscheinend der Feuilleton Chef und ich als Leser vermisse immer wieder die Lebensfreude dabei.DSC_0331

 

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Zweite Antwort: Wieder einmal lese ich meiner Frau einen Text vor. Von mir selbstverständlich. Und wo bleibt deine Begeisterung ? Willst du jetzt nicht in das nächste Konzert gehen ? – frage ich. Du schreibst immer nur positiv, das ist so normal, aber wie du davon erzählt hast, das macht mich neugierig. Hier ist also alles nur toll ? Leider: ja, irgendwie ist das so. Was wir bieten ist unsere Begeisterung, Neugier und die Lust auf das Unbekannte. Uns fehlt die Angst vor dem Scheitern. Wir warten auf das Scheitern, nicht wegen möglicher Lust darauf, nein, damit, dadurch sprengen wir Grenzen in unseren Köpfen. Dabei erleben wie die Grenz-Momente als die ernsthaftesten, die ehrlichsten.

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Das Seichte, das Unverbindliche erleben wir überall. Im Kaufhaus, in Fernsehen. Sogar Bürgermeister sind nicht mehr die Charaktere die wir uns wünschen, aalglatt nur nach der Karriere gestylt. Das wollen wir nicht sein. Deswegen sind wir auch nicht „à la mode“, kein Mainstream. Wir sind stolz darauf, dass die Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs und ihr Kirchenvorstand von der Evangelischen Kirchengemeinde Schlierbach so „erzkonservativ“ sind, dass sie das Unbekannte zulassen.  Also: mehr wertkonservativ, sie wollen und müssen das tun. Denn wenn das Alte nicht auf das Neue hört, dann wird das Alte einfach abgeschafft.DSC_0317

Post Date Okt. 1

Detlev Bork – Solo im Querklang am Berghang am 20.9.2013

Drei Gitarrensoli präsentierte Detlev Bork im Querklang am Berghang. Das längste und beeindruckendste präsentierte er in der Mitte des Konzertes quasi als Höhepunkt.

Wo sind denn jetzt die Lobeshymnen auf Detlev Bork, den Internationalen Gitarrenvirtuosen ? Wir haben schlichtweg vergessen nach den Komponisten der Stücke zu fragen. Also haben wir das nun nachgeholt. Aber da gibt es keine Komponisten zu den Stücken. Da wir alle im Konzert musikalisch viel zu sagen hatten, haben wir auf Kommentare und Erläuterungen verzichtet. Nun erfuhren wir, dass die Bezeichnungen der drei „Palos“ , wie die Flamencos die Formen nennen, nach den sie musizieren, von Detlev selbst stammen: Tarantas, Soleares und Bulerías de Jerez

Michael Schneider, der Cellist dieses Abends, hat selbst im Nebenfach Gitarre studiert. Das hat aber alles nichts genützt, um zu erkennen, was Detlev an diesem Abend auf der Gitarre getrieben hat. Ich habe in Heidelberg schon so genannte Gitarren Virtuosen gehört und bin in der Pause gelangweilt gegangen. Aber in diesem Konzert mit Detlev bin ich genauso hungrig geblieben wie das Publikum und bin wie alle anderen sehr hungrig nach Hause gegangen. Hungrig auf Musik, nach viel mehr Musik von und mit Detlev. Und eine frühere Bemerkung über Detlev Bork trifft immer noch, beziehungsweise jetzt erst recht zu: Musikalisch sowieso, aber besonders menschlich ist er der große Kommunikator im Zusammenspiel. Er ist ein echter „Flamenco“. Er spielt diese Musik, aber auf und an der Gitarre lebt er sie. Er teilt sie – sozusagen mit und mit uns.