Post Date März 13

Knitting Factory am 8.3.2014 in Hechingen

Knitting factory.

War der neueste Tatort aus Baden Württemberg. Im Fernsehen? Nein, ein Konzertsaal. Aber muss das immer auf Englisch formuliert werden, gibt es dafür keine deutschen, vielleicht auch noch wohl klingenden Worte? Zwergers Strick Fabrik in Hechingen. Eine weiträumige Halle. Es riecht nach Schaf. Also nach Wolle. Im Hof draußen steht ein großer Kamin mit einem riesigen Schornstein. Alles noch gemauert, vermutlich aus dem vorletzten Jahrhundert und demnach entsprechend gealtert und teilweise verfallen. Das Ambiente riecht förmlich nach: anno dazu mal. Märchenstunde: es war einmal oder die Weihnachtsgeschichte: es begab sich aber zu der Zeit.

Was begab sich aber in Zwergers Strickfabrik Halle? Der berühmte Mundharmonika Virtuose Uli Kieckbusch, der schon mal im Gefängnis gesessen hatte ( allerdings mit seiner Mundharmonika und nur wegen der Kunst, nämlich in Salem, New York ) feiert mit befreundeten Musikern in neun verschiedenen Konzerten und an neun verschiedenen Orten seinen runden Geburtstag. Das vorletzte Konzert dieser Reihe bestreitet Uli Kieckbusch mit arkestra convolt. Zur Verstärkung wurde ein zweiter Perkussionsschlagzeuger eingeladen: Joachim Gröschl aus Tübingen.

So, und jetzt wird das Konzert beschrieben. Wie langweilig. Geht es nicht anders? So einen Ablauf haben wir schon hundertmal gelesen und es ist immer das gleiche, alles entweder ganz ganz toll – oder eben nicht ganz ganz toll. Wir können uns jetzt hier nicht entscheiden, einerseits sind wir parteiisch, andererseits stinkt zu viel Eigenlob.

Das ganz besondere liegt in dem Ambiente. Zwischen Strickgeräten, Maschinen, wunderbaren alten Holztischen ( Wofür werden die nur gebraucht? Die brauche ich doch für meine Kinder! ) Holzpaletten und Mengen fabrikmäßiger Spindeln. Diese Fabrik ist ein Familien Unternehmen und sie stellen nur Socken her. Und beliefern die ganze Welt. Das würden Uli Kieckbusch und arkestra convolt auch gerne tun – musikalisch.

Aber was war jetzt mit der Musik? Jeder Musiker brachte dem „runden“ Jubilar ein Ständchen. Claus Rosenfelder quetschte aus seinem Saxophon Töne, die in ihrer Verzwängung durch körperliche Verwindungen optisch noch unterstützt wurden. Es gab mal eine Zeit in Deutschland, da wurde so etwas als entartete Kunst bezeichnet. So zeigt uns die Vergangenheit, wieviel Humor, Ideenreichtum und queres musikalisches Denken einen unerschöpflichen Reichtum schaffen können. In das gleiche Horn blies Bernd Stang auf seiner Posaune. Und doch ganz anders. Er sang in seine Posaune. Heraus kommen dann Akkorde und mehrstimmige Melodien. Abrupte Breaks und heftige musikalische Kaltwetterfronten holen die Zuhörer immer wieder in die kühle Strickfabrik zurück. Die Einsamkeit beider Solisten in der weiten Fabrikhalle ist nur eine scheinbare. Das Publikum erlebte durchgängig nur warme Begeisterung.

Und dann: Rhythm is it. Keine Melodien im herkömmlichen Sinn. Flair, Timbre, atmosphärische Stimmungen, die niemals in einem Orchester zu hören sind. Das kann niemand komponieren. Das lässt sich nur spontan erfinden. Eine subtile und feinsinnige Unterhaltung zwischen zwei Könnern, die genau wissen, wann sie schweigen und wann sie gemeinsam die Ohren, den Rhythmus und das Publikum fordern. Beide, Joachim Gröschl und Francesco Panarese waren an diesem Abend die beiden Suchtmacher. Musik tönt und klingt, aber es war stille Musik, trotz Rhythmus, trotz Dezibel.

Michael Schneider, ein Sammler par excellence hatte sich erinnert, dass sich in seinem Fundus ein Bebob-Blues von Frank Proto befindet. Justamente im gleichen Jahr komponiert, indem Ulli Kieckbusch das Licht dieser wunderbaren Welt erblickte. Der Komponist Frank Proto hatte sich am Ende seines Kontrabass Studiums zum Diplom selbst diese Jazz Sonate geschrieben. Davon präsentierte Michael Schneider den zweiten, einen reinen Pizzicato Satz. Frank Proto gestaltete diese Nummer in der klassischen Sonatenform. Das Publikum merkt dies zunächst natürlich nicht, sondern spürt nur, dass hier die Musik auf dem Kontrabass so richtig abgeht.

Diese vier Darbietungen liess Ulli Kieckbusch nicht so einfach auf sich sitzen. Er steuerte eine Eigenkomposition auf der Harmonika bei zu diesem Abend und den Geburtstagsständchen: „Barbara“. Zu bewundern ist dieser Blues auch auf einem Video auf YouTube in einer New Yorker Galerie mit Ulli Kiekbusch.

Post Date März 1

Sorin Gheraliu bringt Rumänien und die Musik der Welt nach Heidelberg – unser Gast im März-Querklang 2014 am Freitag, den 14.3.2014

Ein musikalischer Vorgeschmack auf unseren „Cymbal-Gast“.

 

 

Sorin Gheraliu

Né en 1973 dans une famille de musiciens, notamment cymbalistes, il a appris à jouer du cymbalum dès l’âge de six ans, avec son grand-père.

Il suit les cours du conservatoire de musique de Bucarest pendant 13 ans, où il obtient son diplôme en 1993.
Passionné par tous les genres, de la musique classique aux musiques traditionnelles, des Balkans et autres, il cherche son authenticité dans l’interprétation.
La rencontre avec la musique d’Itzhak Perlman, et Django Reinhardt lui ouvre des portes vers une autre dimension de la compréhension musicale.
A la recherche du son, militant pour la promotion de la musique acoustique, live, il joue tous les styles musicaux avec des musiciens de Strasbourg, Paris, Genève.
La rencontre avec les groupes NoMade Spirit, Swing48, Enge, Di Mauro Swing, Mandino Reinhardt, Zsolnai Sandor, Claudiu Rupa, Lloica Czakis , lui offre l’occasion de mélanger de façon alchimique musiques improvisées et jazz dans une forme et une manière originales.

 (http://creadanse-mulhouse.fr/presentation/sorin-gheraliu.html)

 

 

 

 

 

Post Date Feb. 26

Wundert sich der Fachmann – darf auch der Laie staunen – über die neue CD von arkestra convolt

Kommentar Gerold Gensslers zu der neuen CD von arkestra convolt:

Hallo Michael

1000Dank für die CD’s.
Ich hab nur Zeit gehabt, in die eine kurz rein zu hören, wo Du gleich als erstes Stück einen RABBATH spielst.

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Komisch, so einen Cellosound habe ich persönlich noch nicht gehört. Liegts an dem Bassisten MS oder am Instrument oder den Saiten?
Ganz irre, die Sache
Jedenfalls mein Glückwunsch, habt Ihr fein gemacht :-)
Viele Grüsse von Gerold

Post Date Feb. 19

Freizeitschule Mannheim : arkestra convolt aus der Sicht unseres Publikums am 15.2.2014


Liebe Weltmusiker – ihr wart Klasse – herzlichen Dank dafür, dass ihr unsere FreiZeitSchule mit solchen Klängen, Stimmungen und hervorgezauberten „Bildern“ füllt! Wegen mir gerne im nächsten Winter wieder. Was meint ihr?

Shamali hat Recht: Odyssee ist ein gewaltiges, wunderbares Stück. 
Bei deinem ersten Odyssee-Bogenstrich, Michael, erschienen Bilder in meinem Inneren von Walen, Delfinen und Wasserwogen …
Schön, dass Bernd mit der Posaune wieder dabei ist, das hat mir beim Querklang mit Uli sehr gefehlt.
Und auch gestern wieder kraft- und liebevoll zugleich: das Perkussion-Solo von Francesco mit seiner Hang – einfach mitreissend und in meiner Trauer um den verstorbenen Bruder erscheint mir die Hang wie ein Seelenstreichler!!
Und für mich natürlich immer wieder ganz besonders: Claus, dessen Übungen ich täglich „ertrage“ und an Abenden wie gestern die Früchte erleben darf!
Ihr seht: ich hatte einen tollen Abend 😉
Herzliche Grüße an euch und Shamali

Elke

 

Post Date Feb. 18

“ Ayre“ von Osvaldo Golijov – Gitarrenmusik von Gustavo Santaolalla – interpretiert von arkestra convolt

„Ayre“ heisst eine CD mit Dawn Upshaw, Sopran und den „Andalusian Dogs“ Die wollten wir auch sein, nachdem wir diese Musik im Radio gehört haben. Die CD wird noch folgen, in einer Bearbeitung von uns für arkestra convolt. Wir kennen aus Argentien nur den Tango. In der Evangelischen Bergkirche Schlierbach können Sie am kommenden Freitag diese Musik hören, sie macht satt und glücklich. Auch die Kompositionen von Claus Rosenfelder haben diesen Charakter. Viele Stücke gehen „tödlich“ aus. Nicht für die Musiker, aber für die Protagonisten der Geschichten die hinter seinen Kompositionen stehen, Aber sie enden immer wieder im Himmel. Und dafür sind wir an diesem Abend an genau dem richtigen Ort.