Sep. 21

Spannende – humorvolle – irritierende Texte wurden verfasst von Dr. Shamali Sen, werden gelesen und zelebriert von der Schauspielerin Katharina Quast, kommentiert und begleitet von arkestra convolt. Irritierend einfühlsam begleitet arkestra convolt das sprachlich-gedankliche Geschehen. Wie fühlt sich ein Inder in Germany? Geht es ihm besser als einem „deutschen“ Inder in Deutschland ? Wie fühlt sich Deutschland mit Indern ? Fragen, die inzwischen auf dem Weg der Besserung sind, aber 30-40 Jahre früher wurde dies unter den Teppich gekehrt. Eine andere Hautfarbe war auch für die Betroffenen spannend und irritierend aber keineswegs lustig.
Die Musik dazu liefert an diesem Abend nicht nur Inspiration und freie Improvisation. „Fratres“ von Arvo Pärt und „Company “ von Philipp Glass scheinen von ihrem Charakter her für diesen Abend komponiert, was sie nicht sind, da beide Werke auch schon in die Jahre gekommen sind.
Michael Schneider, der an diesem Abend nur als Cellist in Erscheinung tritt, freut sich besonders auf zwei weitere Werke des New Yorker Komponisten David Loeb. Gemeinsam mit dem Kontrabassisten Walter Pfundstein wird er zwei Duos aufführen, die, in freie Improvisationen eingebettet für spannende Irritationen sorgen werden.
Sep. 20
Sep. 13
Crystal Schüttler ist eine begnadete Tänzerin, Choreographin des pantomimischen wie theatralischen Bewegungstheaters. Yordan Kamdzhalov die eigenständige Wiedergeburt Celibidaches in Gestalt des jungen Johnny Depp und ist dennoch keine Kopie von beiden sondern der Dirigent dieses Jahrhunderts. Wer mit einem von beiden zusammen gearbeitet hat, der kennt die Antwort. Beide sagen und denken: ich muss das tun, ich kann nicht anders. Wenn unsereins Hunger hat, dann müssen wir auch etwas dagegen tun. Das ist jedem klar. Mir auch. Aber sie tun nichts gegen sich oder irgend jemanden, sondern sie tun es für etwas. Aber wofür ? Sie fragen nicht, ob es jemandem gefällt, sondern sie tun es für ihre Idee. Das ist eine lange Geschichte. Die soll hier so kurz wie möglich erzählt werden. arkestra convolt hat eine Konzertreihe in der Evangelischen Bergkirche Schlierbach: Querklang am Berghang. Wir sind sehr stolz darauf und die Evangelische Kirchengemeinde Schlierbach und die Pfarrerin Martina Reister–Ulrichs anscheinend auch. Die Konzertreihe hätte nicht den Namen: Querklang am Berghang, wenn wir nicht versuchen würden, bekannte und vertraute Grenzen zu überschreiten. Am 30. August 2013 gegen 20:45 Uhr erklimmt Crystal Schüttler die Kanzel der Evangelischen Bergkirche. Für zarte Gemüter vielleicht eine Provokation. Aber unser Publikum weiss inzwischen auch, dass wir unsere Konzerte durchaus ernsthaft auch als eine andere Form des Gottesdienstes betrachten. Ganz anders war es am 31.8.2013 beim Markt Konzert in der Stiftskirche in Mosbach. Die Kirche war nahezu gefüllt. Dann erklomm Crystal Schüttler wieder die Kanzel und zelebrierte in 3 m Höhe freistehend ihren Ausdruckstanz. Das waren im wahrsten Sinne des Wortes: bewegende Bilder. Mehrere aus dem Publikum bewegten sich spontan in Richtung Ausgang. Der neue Dekan war einen Tag vor seinem Dienstantritt mit seiner Frau während des ganzen Konzertes anwesend. Wir hoffen nun, dass es ihm auch und trotzdem gefallen hat und wir nicht mit ewigem Hausverbot belegt werden.
Meine „Geigentochter“ Meike Lu hat ein Jahr in New York studiert. Über ihre Zeit dort schwärmt sie immer wieder mit folgenden Worten: „In New York haben die Menschen noch einen Traum, das macht eine besondere Stimmung.“ So ist das auch mit den beiden Protagonisten dieses Artikels. Sie müssen das so tun wie ihre Vision es verlangt, sonst können sie es auch sein lassen. Aber auch das können sie nicht. Darum muss der eine gehen, und die andere bleibt hoffentlich noch, auch wenn sie mindestens nach New York gehört.
Nota Bene: Und was ist aus dem Dekan geworden ? ( Verzeihen Sie, Herr Dekan, Ihr Name wird hier umgehend nachgereicht ). Wir erhielten seinen Kommentar zwei Tage später: “ Kunst braucht auch Freiräume “ Dafür danken wir und entschuldigen uns, dass wir einen Stuhl auf der Kanzel vergessen hatten, der erst kurz vor dem Gottesdienst am Sonntag bemerkt wurde. Stellen Sie sich vor, in der Zeitung stünde: Stuhl verhindert Predigt.
Sep. 12
Klassische Gitarre / Flamenco-GitarreDetlev Bork wird in der internationalen Fachpresse als äußerst flexibler und innovativer Gitarrist gelobt. Er erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, darunter den “Best Classical Musician Award”. Seine CD “The other Spanish Guitar” wurde in den USA zur “Classical Recording of the Month” gewählt. Der in Kiel geborene Gitarrist entstammt einer Musikerfamilie und erhielt seit frühester Kindheit Klavierunterricht. Mit elf Jahren beginnt er zunächst mit Flamenco-Gitarre, später kommt die klassische Gitarre hinzu. Noch während der Schulzeit machte er mit ersten Konzerten auf sich aufmerksam, und es folgte ein Studium im Fach klassische Gitarre an der MHS Köln, Abt. Aachen bei Tadashi Sasaki. 1992 erhielt er ein Stipendium und studierte in den folgenden Jahren in London bei Carlos Bonell. Meisterkurse bei José Tomas, Alberto Ponce, Luise Walker, Eduardo Fernandez u. a. rundeten seine gitarristische Ausbildung ab. Gleichzeitig widmete er sich auch weiter der Flamenco-Gitarre und nahm Unterricht bei dem berühmten Flamencogitarristen Andrés Batista in Madrid, sowie bei José Luis Postigo, Luis Maravilla und Felix de Utrera. Er begleitete bekannte Flamencotänzer und -sänger wie Lelita de Cadiz, José de la Vega, Maria José oder Antonio Romero. Seit Anfang der 90er Jahre gibt Detlev Bork Konzerte als Solist, in kammermusikalischer Besetzung oder mit Orchester und ist zu Gast in ganz Europa, Israel, den USA und Mexiko gewesen. 1997 debütierte er mit großem Erfolg in London. Konzerte in Paris, Madrid und vielen anderen Städten folgten. Seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Gitarre und seine journalistische Tätigkeit haben ihn darüber hinaus zu einem gefragten Gastdozenten an Musikhochschulen und auf Festivals gemacht. |