Post Date Okt 12

Gedanken zur Fülle.

DSC_0431

Stimmungsbild

DSC_0448

Zwei Gitarristen reden über den Virtuosen Detlev Bork

Hier wird behauptet: ein volles Heidelberger Theater ist nicht voll. Weiterhin wird hier behauptet: die Bergkirche in Heidelberg Schlierbach ist mit 20 Leuten voller als das Heidelberger Theater oder manchmal die Stadthalle. ( Mit 500, beziehungsweise 1000 Gästen.) Die Rede ist von der Konzertreihe: „Querklang am Berghang„. Diese These ist nicht meine Erfindung. Dies ist eine Bemerkung von einem Fan unserer Konzertreihe. Wie kann das sein? Die Zahlen sprechen eine ganz klare und ganz andere Sprache. Michael Schneider war schon immer schlecht in Mathematik und hat sich bis zum Abitur mit einer fünf, einem mangelhaft begnügt. Aber es geht hier nicht um Mathematik, Buchhaltung oder Statistik. Es geht um Atmosphäre! Unser Fan-Zuhörer wollte damit ausdrücken, dass 20-40 Personen in der Bergkirche Schlierbach atmosphärisch, gefühlt manchmal viel mehr sind als ein prall gefülltes Theater. Subjektivität darf hier sein, muss hier sein, weil wir keine Versicherungs Mathematiker sind.

Post Date Okt 9

Katharina Quast – unser Gast am 11.10.2013 im Originalton.

Katharina-Quast - Photo

Aus dem Sprachkonzert zwischen Indien und Germany.

Post Date Okt 8

Home on the range ! Nachts um halb Eins ?

DSC_0325arkestra convolt ist wieder zurück vom creole Wettbewerb. Wir haben den Fuß in das Tor zur grossen weiten Welt gesteckt. Wir wissen: wir sind nicht kommerziell genug. Auf der Borderline nachts um halb Eins (so nennt Joachim Lottmann einen seiner wunderbaren Romane), da sollten wir uns nicht aufhalten, wenn wir weiterkommen wollen. Wir sind aber treu. Besonders unserer Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs und der Evangelischen Kirchengemeinde in Heidelberg Schlierbach. Vermutlich gefällt es uns in der Bergkirche an der Wolfsbrunnensteige 7 im „Querklang am Berghang“ so gut, dass wir gar nicht weg wollen. Dafür haben wir uns mächtig ins Zeug gelegt. Dieses Signal hat die Jury verstanden und hat uns keinen ersten oder zweiten Preis zur Weiterleitung zum Bundeswettbewerb gegeben. Wir wissen durch diesen Wettbewerb auch um unsere Schwächen, die wir hier aber niemandem verraten. Noch deutlicher geworden sind uns aber unsere Stärken. Unsere Stärke, das ist die Borderline. Das muss nicht immer nachts um halb Eins sein. Es findet statt in Heidelberg Schlierbach in der Bergkirche. Und zwar einmal im Monat an einem Freitag um 20:00 Uhr. Das geht wiederum nicht bis halb Eins auf der Borderline, sondern bis 21:30 Uhr. Danach sitzt unser Publikum aber immer noch in den Bänken und wartet. Wartet unser Publikum tatsächlich auf die Borderline ( bis nachts um halb Eins ) ? Halb Zehn oder halb Eins: das ist hier die Frage. Diese Frage ist in diesem Fall viel wichtiger als die Frage von Hamlet: Sein oder nicht sein.. Es kommt eben immer auf den Zeitpunkt an. Und zwar auf den richtigen. Home on the range: Wir bleiben in der Heimat!

DSC_0324

Post Date Okt 8

Heidelbergs Dance Company und arkestra convolt mit freier Tanz-Improvisation.

Eröffnung des Neuen Heidelberger Theaters 2012:

YOUTUBE: http://www.youtube.com/watch?v=fC1hdQ8K2ro

Post Date Okt 5

5. Oktober 2013 : creole südwest wettbewerb im Tollhaus in Karlsruhe

Heute ist es soweit. arkestra convolt spielt am zweiten Wettbewerbsabend gemeinsam mit vier weiteren Gruppen für den Publikumspreis des Abends und die Teilnahme am Bundeswettbewerb im kommenden Jahr in Hannover. Immerhin wurden zehn von vierzig Bewerbern für die beiden Abende am 4./5. Oktober im Tollhaus in Karlsruhe ausgewählt und wir sind mit dabei. Wenn es zwei Sieger geben wird, sind dann die anderen die Verlierer? Wir haben den ersten Abend erlebt und staunen über das Niveau. Wir freuen uns, dass wir dabei sind. Der Rest ist jetzt Schicksal. Nein, hier kann niemand verlieren, alle gewinnen – mindestens Einsichten in unseren musikalischen Reichtum.DSC_0161

Post Date Okt 3

Warum sind auf dieser Seite alle Besprechungen immer nur positiv ?

Erste Antwort: Weil wir es ablehnen, dass in jeder Kritik auch gemeckert werden muss, so wie es in der Rhein Neckar Zeitung zum Qualitätsmerkmal einer guten Besprechung gehört. Meint anscheinend der Feuilleton Chef und ich als Leser vermisse immer wieder die Lebensfreude dabei.DSC_0331

 

DSC_0297

Zweite Antwort: Wieder einmal lese ich meiner Frau einen Text vor. Von mir selbstverständlich. Und wo bleibt deine Begeisterung ? Willst du jetzt nicht in das nächste Konzert gehen ? – frage ich. Du schreibst immer nur positiv, das ist so normal, aber wie du davon erzählt hast, das macht mich neugierig. Hier ist also alles nur toll ? Leider: ja, irgendwie ist das so. Was wir bieten ist unsere Begeisterung, Neugier und die Lust auf das Unbekannte. Uns fehlt die Angst vor dem Scheitern. Wir warten auf das Scheitern, nicht wegen möglicher Lust darauf, nein, damit, dadurch sprengen wir Grenzen in unseren Köpfen. Dabei erleben wie die Grenz-Momente als die ernsthaftesten, die ehrlichsten.

DSC_0329

Das Seichte, das Unverbindliche erleben wir überall. Im Kaufhaus, in Fernsehen. Sogar Bürgermeister sind nicht mehr die Charaktere die wir uns wünschen, aalglatt nur nach der Karriere gestylt. Das wollen wir nicht sein. Deswegen sind wir auch nicht „à la mode“, kein Mainstream. Wir sind stolz darauf, dass die Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs und ihr Kirchenvorstand von der Evangelischen Kirchengemeinde Schlierbach so „erzkonservativ“ sind, dass sie das Unbekannte zulassen.  Also: mehr wertkonservativ, sie wollen und müssen das tun. Denn wenn das Alte nicht auf das Neue hört, dann wird das Alte einfach abgeschafft.DSC_0317

Post Date Okt 1

Detlev Bork – Solo im Querklang am Berghang am 20.9.2013

Drei Gitarrensoli präsentierte Detlev Bork im Querklang am Berghang. Das längste und beeindruckendste präsentierte er in der Mitte des Konzertes quasi als Höhepunkt.

Wo sind denn jetzt die Lobeshymnen auf Detlev Bork, den Internationalen Gitarrenvirtuosen ? Wir haben schlichtweg vergessen nach den Komponisten der Stücke zu fragen. Also haben wir das nun nachgeholt. Aber da gibt es keine Komponisten zu den Stücken. Da wir alle im Konzert musikalisch viel zu sagen hatten, haben wir auf Kommentare und Erläuterungen verzichtet. Nun erfuhren wir, dass die Bezeichnungen der drei „Palos“ , wie die Flamencos die Formen nennen, nach den sie musizieren, von Detlev selbst stammen: Tarantas, Soleares und Bulerías de Jerez

Michael Schneider, der Cellist dieses Abends, hat selbst im Nebenfach Gitarre studiert. Das hat aber alles nichts genützt, um zu erkennen, was Detlev an diesem Abend auf der Gitarre getrieben hat. Ich habe in Heidelberg schon so genannte Gitarren Virtuosen gehört und bin in der Pause gelangweilt gegangen. Aber in diesem Konzert mit Detlev bin ich genauso hungrig geblieben wie das Publikum und bin wie alle anderen sehr hungrig nach Hause gegangen. Hungrig auf Musik, nach viel mehr Musik von und mit Detlev. Und eine frühere Bemerkung über Detlev Bork trifft immer noch, beziehungsweise jetzt erst recht zu: Musikalisch sowieso, aber besonders menschlich ist er der große Kommunikator im Zusammenspiel. Er ist ein echter „Flamenco“. Er spielt diese Musik, aber auf und an der Gitarre lebt er sie. Er teilt sie – sozusagen mit und mit uns.

 

Post Date Sep 30

Die Farbenpracht der Töne – Detlev Bork – eine lebende und vor allem sehr lebendige Legende am 20.9.2013 im Querkang am Berghang

DSC_0322DSC_0314DSC_0344DSC_0268DSC_0278DSC_0339DSC_0333DSC_0342DSC_0338DSC_0340DSC_0345

Post Date Sep 29

Der Jahrhundert Dirigent Yordan Kamdzhalov trifft arkestra convolt – auf welcher Ebene ?

18./19. September 2013.

1. Philharmonisches Konzert des Philharmonischen Orchesters Heidelberg.

Erster Programm Punkt:  die 2. Sinfonie von Gorecki.

Ende der Sinfonie: Yordan Kamdzhalov verharrt in seiner Schlussbewegung. Stille. Kein Hustenanfall. ( Nicht einmal der traut sich bei diesem charismatischen Dirigenten, sich bemerkbar zu machen. Seit Yordan in Heidelberg weilt ist dieser geniale Mensch jedem Hustenanfall heilig). Aber nicht nur ihm, auch unserem Publikum. Sicherlich dämpft sein vorzeitiger Karrieresprung die Stimmung seiner Fans. Wenn er die Heidelberger im Konzert in seinen Bann zieht, dann ist alles vergeben und vergessen. Die Liebe bricht wieder hervor. Zu ihm, auch die Liebe zu seiner Magie.

Zurück zum Konzert: Yordan senkt die Arme: es darf geklatscht werden. Aber niemand klatscht. Nicht einmal der Hustenanfall meldet sich. War das jetzt so schlecht, dass es keiner Handbewegung wert ist? Schön wär’s. Werk und Dirigent haben alles zum Schweigen gebracht. Es gibt auch eine Begeisterung, die keines Lärms bedarf.

Und an diesem Punkt schütteln wir, arkestra convolt diesem Jahrhundert Dirigenten die Hand und sagen: Hallo Kumpel, da haben wir wohl die gleichen Vorlieben auf (Verzeihung) gleicher Wellenlänge. Unser Publikum klatscht, aber immer wieder erst nach langer Pause. Und ganz anders als in den Philharmonischen Konzerten bleibt es immer konsequent sitzen, auch wenn wir nach unserer letzten Verbeugung in der Sakristei schon das Konzert besprechen. Schreiten wir dann zum Abbau, dann sitzt unser Publikum immer noch in den Bänken. Dann wissen wir, dass wir unsere Begeisterung mitteilen konnten.

 

Post Date Sep 29

Ein “ Flamenco“ Abend – viele schöne Lieder ohne Worte. Ein musikalisches Poesialbum von arkestra convolt und Detlev Bork

DSC_0352

 

Die Lieder ohne Worte haben berührt. Mal die Füsse, dann die Oberkörper und vor allem die Gesichtsmuskeln. Dann war aber wieder alles ganz anders, die Stille meldete sich zu Wort. Viele Gesichter und Gedanken befanden sich plötzlich auf dem Pfad der Nachdenklichkeit. ( Fritz Mühlenweg ). Es erklang Musik, aber so leise, fein und sentimental. Durchaus gut hörbar, aber innen drin wurde es still, die Seele wurde berührt wie die Windharfe durch die Luft, eine andere Art von Schwingungen war im Raum. Woher wir das wissen ? Wir haben die Stille gehört und gesehen. Ganz hinten waren das geschlossene Augen.Weiter vorne verklärtes Lächeln. Und dann sehe ich ein Gesicht und bin irritiert: wie soll ich es deuten ? Ich muss es ertragen, dass ich das nie erfahren werde. Habe ich aber doch, dieses Gesicht kam ausgerechnet nach dem Konzert zu mir um mich von meinen Zweifeln zu befreien.DSC_0324

 

Die Stille: ( Hannes Wader )

„Die Dämmerung kommt, ein erster Hauch des Nachtwindes streift den Holunderstrauch der sich gern an die Häuser der Menschen drängt, ihre Leiden lindert, ihr Fieber senkt, das schüchterne Wispern, der kräftige Duft. Du lauschst und Du atmest und Du schmeckst diese Luft. Es wird kühl und doch brennt noch im schwindenden Licht die Hitze des Tages auf Deinem Gesicht. Noch ein Rascheln und Räuspern der Eichen im Wind, das Tuscheln der Birken, die noch munter sind, das Zischen der Pappel, die jetzt ausruhen will, nun ist es dunkel und endlich ganz still.

DSC_0322

Auch das Dunkel hat Farben, die Stille klingt, wenn Du willst, dass sie Dich wieder zu Dir bringt dann gibt acht, Deine Ohren sind zu ungeübt um den Ton zu deuten, Dein Blick ist getrübt von zu hastig wechselnden Bildern, vom Schein von Sensationen und es könnte gut sein, dass Du Dir selbst begegnest wie einem Gespenst nur weil Du die Kräfte der Stille nicht kennst. Deine schwersten Gedanken schleppst Du noch mit auf die Reise nach innen, nur ein falscher Schritt und Du wirst fallen, darum geh jetzt ins Haus, bist doch müde genug, warum ruhst Du nicht aus ?  “ ( Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Verlages Robert Weißenberger, Frankfurt ).DSC_0286