Post Date Sep 6

Großes Solo mit Belästigung

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Das wirkte sehr intim als Crystal Schuettler um auf neben unter und drumherum um Claus Rosenfelder sich schlängelte und wand. So entstanden Bilder einer wunderbaren ästhetischen Zweierbeziehung. Musik und Bewegung verschmolzen durch die beiden Darsteller zu einer ganz neuen Wohlfühleinheit. Bewundernswert mit welcher Klarheit Claus Rosenfelder seine Saxophon Improvisationen bei dieser massiven Belästigung in aller Ruhe und Konzentration ausführen konnte. Das war der perfekte Griff in die Pralinenschachtel, das Sahnehäubchen einer Darbietung die auf jeder Bühne dieser Welt einen guten Stand hätte. Bilder einer intimen ästhetischen Zweierbeziehung entstehen, perfekt gespielt und dargestellt durch stures ignorieren seitens Claus Rosenfelders und perfekt umschlungen von der ihn umgebenden Tänzerin. Warum wirkt dieses Bild so überaus erfrischend und spannend? Da wird vor unseren Augen etwas verschmolzen, das in der Regel nicht zusammen gehört. Was da passiert ist eigentlich ein Widerspruch in sich und wirkt dadurch so überaus komisch bei gleichzeitig sinnlicher Ästhetik.

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Post Date Sep 6

Die Reaktion der Presse auf : arkestra convolt mit Crystal Schüttler am 31.8.2013 zum Marktzeitkonzert

Rezension Mosbach 31.8.2013 als Graphik

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Post Date Sep 6

Der Homo Ludens – Crystal Schüttler am 30.8.2013 mit arkestra convolt. Ein getanztes Gebet.

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Juli Zeh betitelt einen ihrer Romane mit „Spieltrieb„. Da geht es jedoch um Zerstörung. Wir zerstören höchstens Vorstellungen davon, wie ein Konzert in der Kirche zu sein hat.

Crystal Schüttler erzählt Geschichten. Zunächst zerrt Sie die Musiker in die Kirche, die gar nicht gerne in der Kirche spielen wollen.
Nachdem sie die Musiker von arkestra convolt überzeugt hat, dass es doch ganz schön ist in der Kirche gemeinsam mit ihr pantomisch-theatralisches Tanztheater zu spielen, macht sie die Musiker zu Aktivisten der Bewegung. Ungewohnt für Musiker, die Schönheit und Wildheit in den Tönen zu suchen gewohnt sind. Der Unwille ist selbstverständlich gespielt, das wissen alle. Auch das Publikum ist ohne Worte informiert.
Aber jetzt geht es gleich weiter.

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Crystal Schüttler sorgt dafür, dass allen „Hören und Sehen“ vergeht.
Plötzlich hängt sie außen an der Empore und vollführt trotzdem unglaubliche Bewegungen. Dann sehen wir sie plötzlich eine Säule emporklettern.
Die vielen nicht planbaren Momente entstehen so im Wechselspiel vonTanz und freier musikalischer Eingebung.
Die drei Kompositionen des Abends von Claus Rosenfelder werden genutzt zu Lichtinstallationen mit und um die Musiker und Bewegungsbelastung eines Saxophonisten durch die Tänzerin. In verdunkelter Kirche vollführt sie zur Musik von „Pygmy Hung“  auf der Kanzel im Lichtkegel eines kleinen Scheinwerfers Schattenspiele, einen Schleiertanz ohne Schleier. Vorher gab es das Bewegungs-EKG für Claus Rosenfelder. Seid umschlungen Millionen……. war der Saxophonist bei seiner Improvisation. Für ihn wie für das Publikum durchaus harter Tobak. Wir alle wollten nicht in seiner Haut stecken. Oder doch?DSC_0181
Nach 60 Minuten intensiver Bewegungskreativität soll der Abend dann auch zu Ende sein. Jetzt hat die Tänzerin das Problem wie sie die Musiker wieder los wird. Da hilft nur schubsen und drängeln und zwar in Richtung Ausgang.  Aber die vier Instrumentalisten wollen nicht so richtig, sie kleben in der Gegend des Altares herum und werden wie durch ein unsichtbares Gummiband immer wieder dorthin gezogen. Das bedeutet schweißtreibende Arbeit für Crystal Schüttler. Die Musiker machen es ihr wirklich schwer, sie kommen, kaum aus der Kirche bugsiert von hinten durch die Sakristei wieder herein und improvisieren fröhlich weiter.DSC_0224
Dann ist es doch geschafft.
Fasziniert, begeistert und schwer beeindruckt von den extremen Artistik Momenten und vor allem der ästhetischen Leichtigkeit, schwebt nun das Publikum dem Ausgang zu.

Der homo ludens [ˈhɔmoː ˈluːdeːns] (lat. hŏmō lūdēns ›der spielende Mensch‹) ist ein Erklärungsmodell, wonach der Mensch seine Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt (siehe auch homo oeconomicus):[1] Er entdeckt im Spiel seine individuellen Eigenschaften und wird über die dabei gemachten Erfahrungen zu der in ihm angelegten Persönlichkeit. Spielen wird dabei der Handlungsfreiheit gleichgesetzt und setzt eigenes Denken voraus. Das Modell besagt: Der Mensch braucht das Spiel als elementare Form der Sinn-Findung ( Wikipedia )DSC_0244DSC_0249

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Post Date Aug 28

Neues zum Creole Wettbewerb am 4./5. Oktober im Tollhaus in Karlsruhe

18. Juli 2013 | 9:37 UhrKarlsruhe (bb). In intensiven Beratungen hat die Experten-Jury die Teilnehmer des am 4. und 5. Oktober im Karlsruher Kulturzentrum Tollhaus stattfindenden Finales „creole südwest – Globale Musik aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz 2013“ ermittelt. Aus 39 meist hochkarätigen Bewerbungen wurden die zehn Musikgruppen herausgefiltert, die am meisten dem creole-Gedanken entsprechen und auf hohem Niveau multistilistische und unterschiedliche kulturelle Einflüsse verbinden. So wurden das multikulturellexperimentelle Arkestra Convolt aus Mannheim, die Oriental-World-Rocker Gültekin Kaan & diVan und die Indo-Jazzer Indrajala aus Rheinland-Pfalz beziehungsweise dem Saarland und die Tübinger Formation Kallaton ausgewählt, die die sprachliche Verwandtschaft von Finnen und Ungarn musikalisch als Basis nutzt. Ein Heimspiel beim creole südwest-Finale hat die Karlsruher Band um die Singer/Songwriterin Liv, aus Freiburg kommen Ottoman Empire Soundsystem und das Elektro-Beatbox-Pop-Duo Pari San, aus Mannheim die Formation Meltem, vom Bodensee die Gruppe Stubenjazz, und aus Stuttgart reist die Balkan-Brass-Combo Volxtanz an. Zum vierten Mal wird 2013/2014 creole, der einzigartige bundesweite Wettbewerb für Globale Musik aus Deutschland ausgetragen. Die Preisträger der bundesweit sieben Regionalausscheide qualifizieren sich für das Bundesfinale »creole – Globale Musik aus Deutschland«, das im Mai 2014 im Pavillon in Hannover stattfindet.

Die Ausrichtung des Karlsruher Regionalwettbewerbs wird von den Mitgliedern des Trägerkreises creole südwest getragen, zu dem sich das Forum der Kulturen Stuttgart, das Kulturamt der Stadt Mannheim, der Verein Kultur Rhein-Neckar Ludwigshafen, das Kulturamt der Stadt Freiburg und das Kulturzentrum Tollhaus Karlsruhe zusammengeschlossen haben. Unterstützt wird creole als Projekt unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO Kommission vom Kulturamt der Stadt Karlsruhe, vom Land Baden-Württemberg sowie vom Kultursommer Rheinland-Pfalz. Die Auswahl für das creole südwest-Finale trafen Etienne Emard, der Geschäftsführer des Landesmusikrats Rheinland-Pfalz, die Kulturmanagerin Susanne Göhner und der Musiker und Weltmusikorganisator Rüdiger Oppermann.

Und von Michael Schneider noch ein lustiger Link zum Schlierbacher Bürgerfest am 23.6.2013:  http://culturmag.de/crimemag/carlos-76/73281

Post Date Aug 28

creole südwest und arkestra convolt – eine Etappenbetrachtung auf dem Weg in die Zukunft und die musikalische Freiheit – Hand in Hand mit der Evangelischen Kirchengemeinde Schlierbach

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Yoerae Kim – andächtig

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier finden Sie den Wettbewerb:  http://www.tollhaus.de/de/data/termin/1120/creole-suedwest-2013.html  und  http://www.creole-weltmusik.de/de/home/

Schauen Sie sich die creole Webseite an, dort finden Sie etwas über die Idee dieses Wettbewerbs. Ein faszinierendes Kaleidoskop unserer kulturell-musikalischen Vielfalt. Alle MusikerInnen und Gruppen leben in Deutschland, werden hier zunächst in den Bundesländern gebündelt und bekommen, sofern sie zum Bundeswettbewerb gelangen ein Sprachrohr.

Wir möchten in Karlsruhe im Tollhaus nicht gegen die anderen Kandidaten antreten, wir wollen mit ihnen um einen der beiden weiterleitenden Preise spielen. Ob wir gewinnen, das ist inzwischen nebensächlich, wir sind mit dabei. Wenn andere gewinnen freut uns das ebenso, für sie, wie für uns, die wir dabei waren.

Was für ein Reichtum in diesem Land. Geld, na klar, mehr als genug. Aber auch in diesem Multi-Kulti-Musik-Topf. Wir freuen uns, dass die wunderbaren Kompositionen von Claus Rosenfelder ( und natürlich auch unsere gemeinsame Interpretation ) bei der Auswahljury der Kandidaten so gut angekommen sind, dass sie es von uns etwas genauer wissen wollen.

Wir wissen, dass in Jazzklubs dieser Gegend oft sehr bekannte Musiker auftreten, oft aber auch für nur zehn Zuhörer. Unserer Musik ergeht es in Heidelberg ähnlich, arkestra convolt ist keine Mainstream Musik.

Die Evangelische Kirchengemeinde Schlierbach, allen voran die Pfarrerin Martina Reister-Ulrichs und der gesamte Kirchenvorstand haben uns mit der Konzertreihe “ Querklang am Berghang“ ein Forum gegeben, das soweit uns bekannt, einmalig ist. Entgegen der üblichen Erfolgsquote dürfen wir die Grenzen unserer Vorstellungen sprengen, auch wenn uns selbst oft Angst und Bange wird.

Aber : solange das so sein darf ist die Welt für uns in Ordnung – wir reden von unserer musikalischen Vorstellung. Sonst ist vieles im argen, das wissen wir, können es nicht ändern. Dafür laden wir mit unserem musikalischen Vermögen ein zur Veränderung der eingefahrenen Denkstrukturen. Bei diesem Versuch haben wir im Juli Querklang mit Yoerae Kim eine andere Künstlerin auf frischer Tat ertappt: Christiane Grimm.

Sie ist ein festes Mitglied unserer Fangemeinde und spendierte gemeinsam mit Freunden im Anschluss an das Juli Konzert einen Sekstempfang für die Zuhörer und arkestra convolt. Unsere Pfarrerin war die eifrigste dabei: nicht beim Sekt, nein, sie betreute alle ihre Schäfchen mit einladender Herzlichkeit und verbaler Präsenz. Könnte es sein, dass sie sich diese Situation nach einem Gottesdienst heimlich auch wünscht ?

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Post Date Aug 19

Yoerae Kim – Violine, Uli Kieckbusch – Klavier und das Querklang Balkan Ensemble

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Yoerae Kim

 

Yoerae Kim spielt Geige. Sie spielt verdammt gut Geige. Nicht nur ihre Musik füllt die Bergkirche, sondern auch ihre enorme Bühnenpräsenz.
Der erste Satz „Tempo di ciaccona “ aus der Bartok Solo Sonate für Violine war ein Feuerwerk an Klangfülle und Tonkaskaden. Ein  berauschender Wasserfall voller Musik. Wir sehen und hören : Eine Geigerin und eine Geige.
Wir glauben es aber nicht, denn es klingt wie zwei Instrumente. Aber können zwei Geigen so präzise gut zusammen spielen?
Dass sie nur den ersten Satz gespielt hat,  das merken wir Zuhörer gar nicht. Dieser erste Satz steht wie ein Monolith im Raum.

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Claus Rosenfelder

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Francesco Panarese

Der zweite Höhepunkt dieses Abends waren die Tierkreiszeichen von Karl-Heinz Stockhausen.
Zehn Tage vorher hat die Geigerin die Noten erhalten.
Das ist zu viel, die Melodien sind so wenig eingängig – sagt sie, die gleich Bartok und Enescu mit improvisierter Begleitung spielen wird. Das macht nichts sagen wir, such dir 2,3,4 aus, so viel wie es gerade passt, dann improvisieren wir zu diesen Stücken.
Dann brachte sie doch alle zwölf mit. Jedes Tierkreiszeichen wird zwei bis dreimal gespielt, manchmal auch viermal, denn es handelt sich um sehr kurze markante Melodien zwischen 20 und 30 Sekunden Dauer.
Alle zwölf Melodien spielt sie jede Solo einzeln vorweg. Vier davon mit wechselnden Duo Partnern original und unisono nach den Noten.
Die nächste Vierergruppe wird wieder von wechselnden Duo Partnern improvisierend begleitet.
Die dritte Vierergruppe folgt der Idee des Komponisten.
Ähnlich dem von John Cage entwickelten Musik Circus, bei dem ganz verschiedenartige Musik nebeneinander nach einer Zeit Partitur spielt, ergibt dies durch die Kakophonie und das geplante Durcheinander eine völlig neue Musik.
So hat auch Karl-Heinz Stockhausen als eine Variante diese Idee vorgeschlagen.
Eine Tierkreismelodie beginnt, und nacheinander steigen die anderen Melodie Spieler ein, spielen ihr Stück in ihrem eigenen Tempo ohne sich den anderen anzupassen.
Von Seiten des Publikums wurde diese Musik von langweilig bis äußerst spannend und irritierend kommentiert. Da der Kommentar: „langweilig“  nur von einer Person kam, ignorieren wir dies im weiteren und konzentrieren uns auf die begeisterte Mehrheit.
arkestra convolt hatte zu Beginn des Konzertes vergessen, dem Publikum die geplante Struktur der Tierkreiszeichen zu erläutern. So blieb den Zuhörern nur, sich auf Vermutungen einzulassen und zu spüren, dass die drei Gruppen der Tierkreiszeichen eine gewisse, wenn auch nicht erkennbare Struktur hatten.

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Bernd Stang

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Michael Schneider

 

Als wir Yoerae zu diesem Abend einluden, da betonte sie, dass sie nicht improvisieren könne. Aber schon beim Stockhausen belehrte sie sich selbst eines besseren. Improvisation besteht auch aus dem Spiel mit den Klangfarben, mit Dynamik, Bogen Geschwindigkeit und Ausdruck. Sehr schnell nahm Yoerae diese Gelegenheit wahr um sich auf diese Weise improvisierend mit arkestra convolt zu mischen.

Uli Kieckbusch war übrigens der zweite Gast dieses Abends der darauf bestanden hatte, dass er mit dabei ist, wenn wir mit Yoerae Kim die Violin Sonate Nummer drei a-moll zelebrieren von Georges Enescu.
Michael Schneider hatte versucht sich anhand der Klavierstimme eine Improvisation ins Gehör zu bringen. Daran scheiterte er jedoch schon beim häuslichen Üben.
Ulli Kieckbusch hatte sich dagegen viele markante Punkte in die Finger gespielt, Satzanfänge und bestimmte Überleitungen auch wenn diese als komplett improvisiert bewertet werden dürfen.
Sehr hilfreich für unsere Geigerin, denn sie war auf einem heftigen Schwimmfest, denn die festen Strukturen einer geschriebenen Klavierstimme die konnte sie an diesem Abend nicht erwarten.
Wir alle von arkestra convolt haben uns fleißig in die. Musik von George Enescu eingehört. Wir und die Zuhörer müssen sich jedoch bewusst sein, dass in diesem Querklang am Berghang Konzert nicht die bekannte Enescu Sonate gespielt wurde, sondern fast im Sinne des Musik Circus von John Cage eine ganz neue Musik unwiederholbar präsentiert wurde.
„Quer“ ging es also an diesem Abend wieder reichlich zu. Das erfreulichste für uns Musiker vom  Querklang war die Freude unserer Geigerin, die sie schon bei den Proben am gleichen Nachmittag vor dem Konzert entwickelt hat.
Für eine streng klassisch ausgebildete Geigerin, die zur Zeit als Akademistin beim Bayerischen Rundfunk tätig ist, eine ganz außergewöhnliche Fähigkeit, sich auf diese extremen Umstände, nennen wir es ruhig: Widerstände, sich darauf einzulassen.

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Uli Kieckbusch’s Hände

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Yoerae Kim

Yoerae Kim wird am 20.12.2013 gemeinsam mit Detlev Bork, Gitarre und Michael Schneider, Cello die Sechs Sonaten für Violine und Continuo von fJohannes Paul Westhoff aufführen. Danach muss sich Yoerae Kim vorübergehend von uns verabschieden, da sie sich für Probespsiele für eine feste Stelle im kommenden Jahr bewerben wird. 

Post Date Aug 10

creole südwest – arkestra convolt ist mit dabei am 5.10.2013 im Tollhaus Karlsruhe

arkestra convolt spielt am Samstag den 5.10.013 ab 20 Uhr.

Karten für einen einzelnen Abend kosten 12,00 EUR im Vorverkauf und 13,- EUR an der Abendkasse. Außerdem gibt es ein „Wettbewerbs-Ticket“, das an beiden Tagen gültig ist zum Preis von 18,60 EUR (Abendkasse 19,- EUR).

TOLLHAUS KARLSRUHE – Freier Kulturverein e. V.

Alter Schlachthof 35
76131 Karlsruhe
Tel.:      +49 (0) 721 / 96405-16
Fax:     +49 (0) 721 / 96405-20

 

Post Date Jun 22

Weltmusik mit Georges Enescu und Yoerae Kim – Violine !

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Yoerae Kim

Was haben die beiden oben genannten miteinander zu tun ? Nun, ersterer ist der Komponist, Yoerae Kim ist Geigerin ( und Akademistin ) beim Bayerischen Rundfunk. Sie wird im Juli 2013 die dritte Violinsonate op. 25 von Georges Enescu in einem „Querklang am Berghang “ Konzert spielen. Dabei geht es aber seltsam zu, denn dort gibt es kein Klavier. Inzwischen gibt es doch ein Klaver. Unser Freund Uli Kieckbusch hat von diesem Projekt gehört und hat alles daran gesetzt, am E-Piano zu improvisieren. Die Musiker von akrestra convolt werden gemeinsam mit Yoerae Kim musizieren, aber nicht nach Noten  Wilde Balkanstimmung ( oder doch ??? ). arkestra convolt wird als weltmusikalisch-rumänische Balkan-Truppe auftreten. So wild und heftig wie die “ Andaluzian Dogs “ mit der Sängerin Dawn Upshaw und der Musik von Osvaldo Golijov.

 

Eine sehr empfehlenswerte CD gibt es davon : „Ayre „,

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Osvaldo Golijov

erschienen bei der Deutschen Grammophon. Ja, und falls dies Dawn Upshaw gerade liest oder eine andere verrückte Sängerin: arkestra convolt wartet auf neue Herausforderungen. Solange wir den weltmusikalischen Bezug nicht verlieren gehört auch Neue Musik und überhaupt alles Aufregend-Spannende zu unserem Suchtverhalten.

 

 

 

Post Date Jun 22

Der rote Tango zwischen Frankfurt und Heidelberg – weder politisch noch sonstwie. Eine Bilderhymne der Farben.

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Post Date Jun 22

Eigenwillig, betörend, unwiderstehlich : Jane Zahn – arkestra convolt beim Juli Querklang

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Jane Zahn

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Claus Rosenfelder

 

 

 

 

 

 

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Kontrabass – ohne Michael Schneider

 

 

 

Jane Zahn im Rotlichtmilieu?
Nein, sie befindet sich im roten Scheinwerferlicht. Wir simulieren Buenos Aires in Argentinien.
Dazu befinden wir uns in der Bergkirche Schlierbach, im Querklang am Berghang. Wie in der Bibel geht es in den Tango Liedern um Sex and Crime.
Eigentlich geht es um die Liebe, darum geht es in der Bibel auch. Aber es handelt immer auch von der gescheiterten Liebe.
Davon singt Jane Zahn auf Spanisch so atemberaubend schön, dass uns ganz warm ums Herz wird.
Denn Tröstung gibt es nicht nur durch äußere Fröhlichkeit.
Melancholisch sentimal beklagt Malena ihr Schicksal. Bei El Choccolo lassen Jane und der Saxophonist Claus Rosenfelder ihrem Ärger spanisch temperamentvoll freien Lauf – dem Publikum fehlte dazu nur eine Flamenco-Tanzeinlage.
Janes Stimme und Gestik waren uns in der Bergkirche aber Ersatz genug.
Wie klingt eigentlich Tango mit nur einer Frauenstimme und einem Blasinstrument mal Saxophon und mal Posaune?
Ungewohnt, fast nackt wirkt diese Musik im ersten Moment.
Nach Überwindung der ersten Schockstarre wegen der ungewohnten und ungehörten Instrumentierung stellt sich aber Nähe ein. Musikalische Nähe zu etwas Neuem, noch nie in dieser Form gehörten.
Ein langes und (unwiderstehliches – so Jane Zahn) Posaunensolo von Bernd Stang leitet über in die traurige Melodie von „Sur“.
Mehrfach lässt Michael Schneider an diesem Abend den Kontrabass und das Cello links liegen und greift zur Gitarre.
Ist er ein Tango Gitarrist?
Nein, aber er ist es an diesem Abend geworden denn die freie Improvisation hilft ihm musikalische Lücken im Geschehen tangenial aufzufüllen.
War Francesco Panarese an diesem Abend auch dabei ? Wir haben ihm schon einen Artikel gewidmet: „ohne mich läuft gar nichts“. Was bei unseren Proben zu den jeweils neuen Programmen noch etwas suchend daherkommt, das entpuppt sich dann im Konzert besonders bei Francesco als so vital und lebendig, so als könnte es gar nicht anders sein.

Das Nuevo des Nuevo geschah tatsächlich. an diesem Abend.
Können wir, Jane Zahn und arkestra convolt das überhaupt wissen?
Reichhaltiger und lang anhaltender Applaus im Publikum, viele Verbeugungen vor dem Altarraum von den Musikern.
Wir begeben uns in die Sakristei. Es gab auch aus dem Publikum Rosen, für Jane Zahn ein paar mehr.
Aufräumen folgt. Geht aber nicht.
Wieder sitzt das Publikum still in den Bänken und wartet. Gibt es ein größeres Kompliment als dies? Wenn das Publikum nach genau 90 Minuten Musik nicht glauben will, dass das Konzert nun beendet ist. Einmal mehr weiß arkestra convolt dass unser musikalischer Wagemut mit diesen begnadeten Musikern sich seinen eigenen richtigen Weg bahnt.

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Francesco Panarese

Und hier das erste Beweismittel zum Thema „Sex and Crime“,wir nennen es hier besser : wahre Geschichten.
Malena!

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Bernd Stang

Malena singt den Tango wie keine andere. In jede Strophe legt sie ihr ganzes Herz.
Malena singt den Tango mit Schattenstimme, sie kennt das Bandoneon und seinen Schmerz. Ihre Tangos sind gespenstische Kreaturen, die sich in der Dämmerung auf die Gassen schleichen. Ihre Augen sind dunkel wie das Vergessen, ihre Lippen zusammengepresst in Bitterkeit. Ihre Hände sind zwei Tauben, die frieren, in ihren Adern fließt das Blut des Bandoneon. Ich weiß nicht, ob ihre Stimme die Frucht eines Schmerzes ist, ich weiß nur, wenn ich sie höre, dass sie besser ist als ich.